Aktuell
Anmeldung
Programm
Teilnehmer
Forum
Berichte
Interna/FAQ
Heidelberg
Sponsoren
Links
Kontakt
   
Bericht: EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe
Tagesablauf:
  1. Vorstellung des Konzerns
  2. Einblick in die ETG und das Händlerzimmer
  3. Mittagessen
  4. SIS
  5. Bewerbungsmanagement

1. Vorstellung des Konzerns

Die EnBW hat sechs Millionen Kunden und über 20.000 Mitarbeitern und ist damit das drittgrößte deutsche Energieversorgungsunternehmen. Es bedient seine Kunden in den Geschäftsfeldern Strom, Gas sowie Energie- und Umweltdienstleistungen. Die EnBW besteht aus mehreren Tochterunternehmen, die sich auf bestimmt Geschäftsfelder spezialisiert haben. Hier wäre YellowStrom als bekannter Stromanbieter zu nennen. Uns wurden während unseres Besuches vor allem die ETG (EnBW Trading Gesellschaft) näher vorgestellt. Als Abteilung innerhalb des Unternehmens wurde grade für uns Wirtschaftsinformatiker die SIS näher vorgestellt. Auf Grund der Lage der EnBW, setzt das Unternehmen viel auf atomare sowie erneuerbare Energien, da der Transport von fossilen Brennstoffen zu teuer wäre. Die EnBW ist damit CO²-ärmster Stromanbieter.

Einen Ersatz der Atomkapazitäten Deutschlands nach dem Abschalten aller Atommeiler durch Auslandseinkaufsstrategien sieht EnBW nicht als möglich, da das deutsche Netz dies nicht tragen könnte.

Kleine Anmerkung: Woran kann man relativ einfach die Spannungslast auf Strommasten erkennen? Anhand der Anzahl an Isolatoren (die Plastikscheiben an den Stromkabeln). 1 Isolator = 110KV ; 2 Isolatoren = 220KV ; 3 Isolatoren = 380KV.


2. Einblick in die ETG und des Händlerzimmers

Die ETG (EnBW Trading Gesellschaft) besitzt als einziges Unternehmen im Konzern den Zugang zum Strommarkt. Dadurch versucht der Konzern eine Optimierung der Wertschöpfungskette zu erreichen. Die EnBW verkauft überschüssigen produzierten Strom und kauft Strom ein, sollte es bei der eigenen Produktion zu Engpässen kommen. Um uns die ETG näher vorzustellen hat Dr. Andjelko Celan einen Vortrag über die Optimierungsverfahren zur Vorhersage des Strombedarfs gehalten. Er selber ist zuständig für Planungs-, Bewertungs- und Optimierungsmodelle sowie für das Risikomanagement. Diese Linearen Optimierungen beinhalten ca. 100.000 unbekannte Variablen. So wird vom möglichen Kundenbedarf, über technische Details, bis zu Klima- und Wetterprognosen vieles mit eingerechnet.

Die Wetterprognosen sind beispielsweise wieder eine Gewichtung für viele andere Faktoren: Ein niedriger Wasserstand des Rheins kann zu Engpässen beim Rohstofftransport führen.

Gutes Wetter ist für Stromanbieter auch am Verbrauch ersichtlich. So bleiben beispielsweise bei Sonnenwetter die Lampen beim Kunden länger aus, was einen Minderverbrauch von 750 MW ausmachen kann. Um diese sehr aufwendigen Simulationen bzw. Planungsmodelle zu berechnen besitzt die EnBW drei unabhängige Rechenzentren mit hochverfügbaren Systemen auf einer Fläche von ca. 620 m². Ein Standort liegt direkt bei der EnBW. Die Anderen sind geheim. Die Rechenzentren arbeiten für ca. 13.000 Benutzer innerhalb der EnBW, wobei 1.500KW Strom für die Rechner an sich und nochmals 1.500KW für die Infrastruktur der Rechenzentren verbraucht wird. Sieben Sicherungsroboter sorgen dafür, dass von den 1.200TB Daten der EnBW immer eine Sicherungskopie vorhanden ist.

Im Allerheiligsten der EnBW - der hausinternen Strombörse und Steuerzentrale (Händlerzimmer) für die Kraftwerke - durften wir uns einmal genauer ansehen, wie Strom gehandelt wird und Ingenieure die Arbeit der Kraftwerke fernsteuern.

Im Gegensatz zum bekannten New Yorker Finanzbörsenparkett waren die Mitarbeiter hier nicht eng gedrängt und laut rufen musste hier auch keiner. An den EDV-Arbeitsplätzen mit bis zu sechs 22-Zoll-Monitoren haben die Händler der EnBW einen Überblick über die aktuellen Marktangebote, Nachrichten und sonstigen relevanten Informationen. Die Handelsplattform ist ein von Reuters zur Verfügung gestelltes Basissystem, welches mit seinen diversen Schnittstellen nochmal an die speziellen Bedürfnisse der EnBW angepasst wurde.

In tabellarischer Form kann nun ein Makler die Ressourcenpreise verschiedener Zeitabschnitte einsehen und handeln. So kann er Geschäfte für den nächsten Tag, oder auch für ein Jahr im Voraus tätigen.
Ein jeder Computerbenutzer wird nun glauben, dass ein Makler hier mit einem falschen Klick die EnBW in den finanziellen Ruin schicken könnte. Weit gefehlt - sind die Systeme doch mit Sicherheitsabfragen gesichert.


3. Mittagessen

Das Mittagessen fand in der hauseigenen Mensa statt. Hier gab es drei Hauptgerichte zur Auswahl. Dazu gibt es Salate, Beilagen und Desserts. Die Mensa ist auch für andere Unternehmen nutzbar, so dass sie direkt am Eingang der EnBW liegt.

Neben dem Mittagessen wurden uns noch im Präsentationszimmer fertig geschmierte Bretzel sowie Getränke angeboten. Für das leibliche Wohl war somit gesorgt.


4. SIS

Die SIS (System Integration Support) übernimmt sämtliche IT-Aufgaben des Unternehmens und der Tochtergesellschaften. So leitet die SIS die Rechenzentren, installiert neue Software, schreibt eigene Software, stellt Rechner auf, kümmert sich um die mobilen Geräte, etc.. Den Tochtergesellschaften ist dabei freigestellt, ob sie die SIS für ihre Dienste in Anspruch nimmt oder ein externes Unternehmen beauftragt. Die SIS muss sich somit auch nach außen verkaufen, um genug Aufträge zu bekommen. So wurde mehrmals betont, dass der Erfolg der SIS von ihrer Kundenzufriedenheit bestimmt wird.


5. Bewerbungsmanagement

Die EnBW suchte zum Zeitpunkt unseres Besuches noch ca. 120 Informatiker bzw. natürlich Wirtschaftinformatiker für ihre SIS Abteilung. Um sich zu bewerben, sollte man die Internetseite der EnBW nutzen, da es nur noch möglich ist sich ausschließlich online zu bewerben. Die EnBW ermöglicht einige Vergünstigungen, hier wäre zum Einen der vergünstige Stromtarif zu nennen, zum Andreren z.B. hauseigene Dienste wie z.B. Ärzte innerhalb des Unternehmens oder Kindertagesstättenvergünstigungen.




erstellt von (alphabetisch sortiert):
Daniel Renzelmann
Gonne Schweers
Matthias Wiesensee